Literatur
Hier finden Sie – chronologisch absteigend – Hinweise auf die Literatur zur Geschichte der Psychiatrie in Irsee. Das Spektrum reicht von der Impulsereihe des Bildungswerks Irsee bis hin zu einzelnen Beiträgen in den Irseer Blättern.
Die „Kreis-Irren-Anstalt Irsee“: 1849–1876 Vorgängereinrichtung der Bezirksklinik Kaufbeuren.
In: Kaufbeurer Schriftenreihe (= Band 26). Hrsg. von Stadtarchiv, Stadtmuseum und Heimatverein Kaufbeuren e. V. Thalhofen (im Erscheinen).
Die Prosektur der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Irsee
Dr. Christian Laugwitz, ehem. Arzt im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren, zeigt in seinem kleinen Bildband Fotos aus der Gedenkstätte Prosektur des Schwäbischen Bildungszentrums Irsee. Er möchte damit „die Bilder, die in meinem Kopf beim Besuch der Prosektur entstanden, anderen zugänglich machen. … Mich leitet der Respekt vor denen, die in der Prosektur seziert wurden.“
Irsee: Grizeto 2025
€ 5,00
Kinder und Jugendliche in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee 1940 bis 1945
Der gewaltsame Tod von Kindern und Jugendlichen in psychiatrischen Krankenhäusern während der NS-Zeit wird meist mit der „Kinderfachabteilung“ in Zusammenhang gebracht. Die vorliegende Publikation des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags verdeutlicht, dass die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee in nahezu alle Phasen und Einzelaktionen des nationalsozialistischen Patientenmords an Kindern und Jugendlichen eingebunden war.
Irsee: Grizeto 2025
€ 17,80
Die Fotografin Hedda Reidt. Ihr Werk und ihre Irseer Bilder
Für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee herausgegeben von Stefan Raueiser. Irsee 2024.
Irsee: Grizeto 2024
€ 12,40
Irseer Blätter / Heft 12 / Mai 2024
Die Anstaltsgärtnerei Irsee (1849–1974)
Anlässlich des 50. Jahrestags der Schließung des einstigen Gärtnereibetriebs der Heil- und Pflegeanstalt Irsee stellt der langjährige Verwaltungsleiter des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren die Geschichte dieser ehemals großen Abteilung inmitten des Dorfes dar. Ausgehend von den Biographien der verantwortlichen Gärtnereileiter erhalten wir Einblicke in die Arbeitswelt der Anstalt wie das Leben der damalige Marktgemeinde.Irsee – Vom Sezierraum zur Gedenkstätte
In: Kaufbeurer Geschichtsblätter, 22, S. 87 ff.
Die Gedenkstätte Prosektur von Kloster lrsee
Die aus verschiedenen Perspektiven argumentierenden Ausführungen im aktuellen Schriftenband des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags rühren am Beispiel des Gedenkorts Kloster Irsee an bis heute schmerzende „Wunden der Erinnerung“. Sie thematisieren das Spannungsverhältnis zwischen Abbildbarkeit und Bilderverbot und ringen darum, in angemessener Weise Zeugnis über die „Euthanasie“-Verbrechen abzulegen.
Irsee: Grizeto 2022
€ 17,80
Irseer Blätter / Heft 8 / September 2022
Das Sommerhaus von Kloster Irsee
Anlässlich des Umbaus eines denkmalgeschützten Nebengebäudes, das zwischenzeitlich auch als „Tobhaus“ wie als Wohngebäude der Anstalt genutzt wurde, zeichnen die Irseer Blätter die wechselvolle Geschichte des historischen Sommerhauses von Kloster Irsee nach.Familien von „Euthanasie"-Opfern und ihr Schriftwechsel mit der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-lrsee
Welche Reaktionen zeigten Angehörige von „Euthanasie"-Opfern der Heil- und Pflegeanstalt lrsee? Diese Frage steht im Zentrum des 18. IMPULSE Schriftenbands des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags. Aus historischer Perspektive werden Briefe von und an Familienmitglieder sowie Behördenkorrespondenz aus der Zeit zwischen 1940 und 1950 wissenschaftlich ausgewertet. Gespräche mit Nachfahren von „Euthanasie"-Morden betroffener Familien ergänzen die Spurensuche aus heutiger Sicht. Dabei nimmt jede Annäherung an die Opfer einen Faden auf, der vor langer Zeit fallengelassen wurde, der von alleine fiel oder der bis heute still festgehalten wird.
Irsee: Grizeto 2021
€ 17,80
Theorie und Praxis der Behandlung in der psychiatrischen Anstalt Irsee zwischen 1849 und 1876
Der 16. IMPULSE-Band des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags beschäftigt sich mit den Behandlungsmethoden in der „Kreis-Irrenanstalt Irsee“ von ihrer Gründung bis zur Eröffnung des Neubaus der Heilanstalt Kaufbeuren. Von Interesse sind die Ausstattung der Anstalt unter den ersten beiden ärztlichen Leitern Friedrich Wilhelm Hagen und Johann Michael Kiderle, der Alltag der Patientinnen und Patienten sowie Theorie und Praxis ihrer Behandlung. Den Kern der Publikation bilden ausgewählte Fallbeispiele, die anhand historischer Krankengeschichten mit ausführlichen Originalzitaten vorgestellt werden. Sie machen die Bandbreite der Behandlungsansätze deutlich und bieten berührende Einblicke in Einzelschicksale.
Irsee: Grizeto 2020
€ 13,80
Irseer Blätter / Heft 4 / November 2020
„Beim Koneberg gab’s das erste Eis in der Waffeltüte“.
Erinnerungen an Irsee in den fünfziger JahrenThomas Glowatzki
„Spiel nicht mit den Flüchtlingskindern“.
Erinnerungen an Irsee 1946 bis 1953Georg Wawrzik
„Am Heiligen Abend lagen unter dem Christbaum von Schwestern gestrickte Angora-Strümpfe“.
Erinnerungssplitter an den Bereich der Heil- und Pflegeanstalt Irsee 1945 bis 1972Der Augsburger Strafprozess über die NS-„Euthanasie“-Verbrechen in Kaufbeuren und Irsee
Im Juli 1949 verhandelte das Schwurgericht beim Landgericht Augsburg gegen den damaligen Ärztlichen Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee, gegen zwei Krankenschwestern und einen Krankenpfleger sowie gegen den ehemaligen Verwaltungsleiter der Anstalt wegen ihrer Verstrickung in die nationalsozialistischen Patientenmorde. Aus Anlass des 70. Jahrestages legt das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags eine Darstellung des Prozessverlaufs und eine Analyse des Strafverfahrens vor, geriet doch das Wissen um die juristische Aufarbeitung der „Euthanasie“-Verbrechen in Irsee und Kaufbeuren schon bald nach der Urteilsverkündung in Vergessenheit.
Irsee: Grizeto 2023² (2019)
€ 19,80
NEBEL IM AUGUST (Der Fall Ernst Lossa vor Gericht)
Im Juli 1949 musste sich der ehemalige Ärztliche Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren/Irsee gemeinsam mit vier weiteren Personen vor dem Landgericht Augsburg für die „Euthanasie“-Morde während der NS-Zeit verantworten. John von Düffel hat aus den historischen Prozessakten, die der Romanbiographie „Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa“ von Robert Domes zugrunde liegen, ein Dokumentarstück geschaffen, das Sprache wie Logik der Täter seziert und freilegt. Das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags veröffentlicht dieses eindrückliche „Oratorium der Schuld“ gemeinsam mit Gesprächen und Beiträgen zur Vorgeschichte der Bühnenfassung und Fotografien von der Uraufführung am Landestheater Schwaben in Memmingen.
Irsee: Grizeto 2018
€ 13,80
Irsee zwischen 1943 und 1950. Fotografien von Pater Carl Wolff.
Für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee hrsg. von Stefan Raueiser und Pater Franziskus Büll. Irsee. 2017.
Irsee: Grizeto 2017
€ 11,30
Die Anstalt Irsee zwischen Kriegsende und Auflösung
Der Schriftenband des bekannten Autors Robert Domes („Nebel im August. Das Leben des Ernst Lossa“) gewährt Einblicke in den Alltag der Heil- und Pflegeanstalt Irsee zwischen 1945 und 1972. Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ergänzt durch die Auswertung historischer Quellen, so dass ein ausgesprochen differenziertes Bild des psychiatrischen Alltags vor den Reformen der Psychiatrie-Enquête und des ersten Bayerischen Psychiatrieplans entsteht.
Irsee, 2017
€ 13,80
Nebel im August
Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa
Gelesen von Julian Horeyseck Hörbuch (6 CDs / 408 Minuten), Köln 2016
€ 20,-
Die Irseer Anstaltsgräber
Durch die systematische Auswertung zahlreicher Archiv-Dokumente ist es gelungen, für jeden der vier Irseer Anstaltsfriedhöfe die Grabstellen der dort zwischen Ende 1927 und 1972 bestatteten PatientInnen zu lokalisieren. Damit ermöglicht es die um historische Fotos, erläuternde Karten und biographische Skizzen ergänzte Quellen-Publikation, den letzten irdischen Ort der Verstorbenen wieder aufzusuchen und insbesondere die Namen der Opfer der NS-„Euthanasie“ dem Vergessen zu entreißen.
Irsee: Grizeto 2016
€ 39,80
Was wird aus Irsee?
Die Geschichte der Psychiatrie in Irsee – von der Eröffnung des Neubaus in Kaufbeuren 1876 bis zur Schließung der Irseer Anstalt im Jahre 1972.
Irsee, 2016
€ 16,90
Das Irseer Totenbuch
Das Irseer Totenbuch umfasst das Ende der 1940er Jahre von Pater Carl Wolff OSB verfasste "Chronologische Toten-Register" der Heil- und Pflegeanstalt Irsee für das erste Jahrhundert ihres Bestehens. Die kommentierenden Texte wie auch Kurzbiographien von in Irsee verstorbenen bzw. hier ermordeten Patientinnen und Patienten wurden von Mitgliedern des Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen "Euthanasie" und Zwangssterilisation verfasst. Besonders wertvoll ist das über ein alphabetisches Register erschlossene Totenbuch für die Ermittlung der Opfer der NS-"Euthanasie", gibt es doch auch Auskunft über alle im Zuge der "Aktion T4" von Irsee aus in die Gasmordanstalten Grafeneck und Hartheim verbrachten Menschen.
Irsee: Grizeto 2015
€ 35,80
Warum Irsee?
Die Gründungsgeschichte der Kreis-Irrenanstalt Irsee vom Ende der 1820er Jahre bis zur Eröffnung 1849 und ihr Ausbau bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
Für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee herausgegeben von Stefan Raueiser
Irsee: Grizeto 2014
€ 15,80
„Geistliche Quellen“ zu den NS-Krankenmorden
Die erstmals publizierte Irseer Chronik der in der Krankenpflege tätigen Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Augsburg, und das Tagebuch des Ortspfarrers Joseph Wille ermöglichen einen erschütternden Einblick in den Alltag der Pflegeanstalt Irsee zur Zeit der NS-Krankenmorde. Die Publikation wurde für das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags herausgegeben von Stefan Raueiser und Michael von Cranach.
Irsee: Grizeto 2013
€ 16,80
Von Irsee nach Kaufbeuren
Die Erweiterungsplanungen der Kreisirrenanstalt Irsee ab 1865 bis zum Neubau der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren 1872.
Für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee herausgegeben von Stefan Raueiser
Irsee: Grizeto 2013
€ 14,80
Den Opfern ihre Namen geben. NS-„Euthanasie”-Verbrechen, historisch-politische Verantwortung und Erinnerungskultur
Münster 2011.
Vergriffen
In Memoriam: Erinnerung und Verantwortung.
Ausstellungskatalog.
Springer Verlag, Heidelberg 2010.
€ 49,99
... man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen
Hrsg: Stefan Raueiser / Bertram Sellner
Irsee: Grizeto 2009
€ 6,50
Nebel im August
Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa
München: cbt/cbj 2008
€ 7,95
Psychiatrie im Nationalsozialismus: Die Bayerischen Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1933 und 1945
München 1999
Sozialpsychiatrie, Erbbiologie und Lebensvernichtung
Husum 1995
Nachlass Hagen
Der Nachlass von Friedrich Wilhelm Hagen, dem ersten Direktor der Kreis-Irrenanstalt Irsee von 1849 bis 1859, wurde dem Schwäbischen Bildungszentrum Irsee unvermutet 2023 von seinen beiden Ur-Ur-Enkeln, Stefan und Dr. Martin Hagen (New York und München), angeboten und am 29. Januar 2024 schenkungsweise überlassen.
Der Nachlass umfasst biographische Dokumente, Korrespondenz mit Kollegen, eigene Publikationen und umfangreiche Notizen zu Hagens Forschungsgebieten. Der Nachlass ist noch nicht ausgewertet. Einen ersten Überblick wird der 2026 erscheinende Aufsatz bieten.
Gerald Dobler: Die „Kreis-Irren-Anstalt Irsee“: 1849-1876 Vorgängereinrichtung der Bezirksklinik Kaufbeuren. In: Kaufbeurer Schriftenreihe (= Band 26). Hrsg. von Stadtarchiv, Stadtmuseum und Heimatverein Kaufbeuren e. V. Thalhofen (im Erscheinen).
Gerald Dobler: Die Fotografin Hedda Reidt. Ihr Werk und ihre Irseer Bilder. Irsee. Für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee herausgegeben von Stefan Raueiser. Irsee 2024.
Rainer Jehl: Irsee – Vom Sezierraum zur Gedenkstätte. In: Kaufbeurer Geschichtsblätter, 22, S. 87 ff.
Gerald Dobler: Irsee zwischen 1943 und 1950. Fotografien von Pater Carl Wolff. Für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee hrsg. von Stefan Raueiser und Pater Franziskus Büll. Irsee. 2017.
Nebel im August. Film. Regisseur: Kai Wessel. 2016.
Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation (Hrsg.): Den Opfern ihre Namen geben. NS-„Euthanasie“-Verbrechen, historisch-politische Verantwortung und Erinnerungskultur (Berichte des Arbeitskreises 7). Münster 2011.
Michael von Cranach, Frank Schneider (Hrsg.): In Memoriam: Erinnerung und Verantwortung. Ausstellungskatalog. Heidelberg 2010.
Michael von Cranach, Hans-Ludwig Siemen (Hrsg.): Psychiatrie im Nationalsozialismus. Die Bayerischen Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1933 und 1945. München 1999.
Ulrich Plötzl: Sozialpsychiatrie, Erbbiologie und Lebensvernichtung: Valentin Faltlhauser, Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee in der Zeit des Nationalsozialismus. Husum 1995.
Ernst T. Mader: Das erzwungene Sterben von Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zwischen 1940 und 1945 nach Dokumenten und Berichten von Augenzeugen. Blöcktach 1982.